Der Workshop in der Oberstufe Flums ist Teil von insgesamt fünf Veranstaltungen an den Oberstufen im Sarganserland mit über 200 Schülerinnen und Schülern.
Ziel ist es, die Jugendlichen in ihrer finanziellen Selbstständigkeit zu stärken und ein Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu schaffen. Alessia Picci, Mitarbeiterin Marketing und Vertrieb, und Michelle Holdener, Kundenberaterin, von der Raiffeisenbank Sarganserland klärten die Schülerinnen und Schüler über die verheerenden Folgen von Überschuldung auf, zeigten konkrete Sparmöglichkeiten und unterstützten sie dabei, ein realistisches Budget für ihre persönliche Zukunft zu erstellen.
Für das leibliche Wohl war mit Weggli und Schoggifünfern gesorgt – und auch das eigene Finanzwissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer floss aktiv in den Workshop ein. Am Ende konnten sie ihr frisch erworbenes Wissen in einem Wettbewerb unter Beweis stellen und dabei sogar ihre Klassenkasse aufbessern.
Konsumfallen und Schuldenrisiken
Im Fokus des Workshops stand die Jugendverschuldung, welche in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Laut aktuellen Zahlen ist rund ein Viertel der 18- bis 24-Jährigen in der Schweiz verschuldet – weitere 25 Prozent gelten als stark gefährdet.
Wie Picci erklärte, hängen diese Entwicklungen neben fehlendem Finanzwissen auch mit dem zunehmenden Konsumdruck durch Social Media und dem Influencer-Business zusammen. Eine Umfrage unter den Teilnehmenden zeigte, dass auch die Schülerinnen und Schüler der 3. Oberstufe Flums einen Grossteil ihres Sackgeldes für Kleidung und Onlineshopping ausgeben. Darüber hinaus bergen Leasingverträge und Ratenzahlungen ein hohes Risiko: Durch versteckte Zinsen zahlen Jugendliche oft ein Vielfaches des ursprünglichen Preises – mit der Gefahr, äusserst schnell den Überblick zu verlieren.
Budgetieren als Schlüssel zur Selbstverantwortung
Ein zentrales Anliegen des Workshops war es, die Jugendlichen für die Bedeutung von Budgetplanung zu sensibilisieren. Sie hilft nicht nur dabei, die Kontrolle über die eigenen Finanzen zu behalten, sondern kann auch als Motivation dienen, langfristige Ziele zu erreichen – wie etwa den Führerschein zu erlangen oder das erste eigene Auto zu kaufen.
Dabei widerlegten die Vortragenden den Mythos, dass es zum Sparen einen hohen Lohn braucht; schon eine 20er-Note kann viel ausmachen. In Hinblick auf ihren angehenden Einstieg in das Arbeitsleben können die Jugendlichen so nachhaltig Geld zur Seite legen.
Zum wichtigen Aspekt wurde auch das offene Gespräch über Geld. Während einige Schülerinnen und Schüler durch das familiäre Umfeld – zum Beispiel einen eigenen Betrieb – bereits mit dem Thema in Kontakt kommen, ist es für andere noch weitgehend neu.
Wichtige Grundlage
Auch abstraktere Fragen wurden diskutiert: Was bedeutet Reichtum? Ab wann gilt man in der Schweiz als reich? Hier betonte Picci, dass Reichtum nicht nur materiell, sondern auch durch Lebensqualität definiert werden könne.
Der interaktive Workshop vermittelte den Jugendlichen nicht nur wertvolles Wissen, sondern regte auch zum Nachdenken und Austauschen an. Mit praktischen Übungen, persönlichen Reflexionen und motivierenden Impulsen wurden wichtige Grundlagen für eine verantwortungsvolle finanzielle Lebensgestaltung gelegt.