Was im Jahresbericht der Jägervereinigung Sarganserland zu lesen steht, beruht auf Angaben von Franz Willi, mehrere Jahre lang Obmann der SAJV-Gruppe Oberland. Und damit sind wir bereits mitten im Thema, nämlich den je nach Region jagdpolitisch unterschiedlichen Organisationen. Beim SAJV handelte es sich um den St. Gallisch-Appenzellischen Jagdschutzverein, der kantonsweit aktiv war; die Regionalgruppe Oberland richtete den Fokus speziell aufs Sarganserland. Der Jägerverein Sarganserland wiederum agierte jagdpolitisch im Gleichschritt mit dem damaligen Jägerverein Hubertus St. Gallen, der seinen Schwerpunkt im nördlichen Kantonsteil hatte.
Die Heterogenität der Vereinsstruktur gründet unter anderem in unterschiedlichen Ansichten bezüglich des Jagdsystems. 1949 sprach sich die Bevölkerung des Kantons St. Gallen nämlich nur sehr knapp (51,3 Prozent) für das Revierpachtsystem aus, dies bei einer Stimmbeteiligung von 73 Prozent. In den darauffolgenden Jahren kam es zu strukturellen Veränderungen bei den fünf kantonalen Jagdvereinen, zusammengefasst in der Dachorganisation Revierjagd St. Gallen.
Sich wandelnde Herausforderungen
Im Sarganserland schloss sich der Jägerverein mit der SAJV-Gruppe Oberland zusammen. Die Gründungsversammlung der Jägervereinigung Sarganserland fand am 10. Oktober 1995 statt.
Willis Fazit: Die Geschichte der Jägervereine im Kanton St. Gallen zeige eine ständige Anpassung an die sich wandelnden Herausforderungen. Die Notwendigkeit der Wildregulation, zunehmender Druck durch Umweltveränderungen und gesellschaftliche Kritik hätten die Jagdverwaltung und die Jägerschaft vor neue Aufgaben gestellt. Trotz der Schwierigkeiten habe durch Fusionen, organisatorische Reformen und eine verbesserte Ausbildung eine zukunftsorientierte Struktur geschaffen werden können.