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Wiler Politikerin wehrt sich gegen Abtreibungsgegner vor dem Spital

In Zürich demonstrierten 1985 zahlreiche Personen gegen die Volksinitiative "Recht auf Leben", die ein generelles Abtreibungsverbot forderte. Sie wurde an der Urne mit 69 Prozent Nein-Stimmen verworfen.
In Zürich demonstrierten 1985 zahlreiche Personen gegen die Volksinitiative "Recht auf Leben", die ein generelles Abtreibungsverbot forderte. Sie wurde an der Urne mit 69 Prozent Nein-Stimmen verworfen. Bild: KEYSTONE/STR
Beim Spital in Wil haben in den vergangenen Wochen mehrmals Abtreibungsgegner sogenannte Gebetswachen abgehalten. Eine Stadtparlamentarierin will solche "Gehsteigbelästigungen vor Spitälern" durch Massnahmen einschränken.

Betend und mit Schildern in der Hand würden Abtreibungsgegnerinnen und Abtreibungsgegner immer wieder vor dem Spital demonstrieren, schrieb Stadtparlamentarierin Ronja Stahl (SP) in einer Anfrage an den Wiler Stadtrat. Diesen Angriffen auf das Selbstbestimmungsrecht von Frauen in einer sensiblen Situation müsse entschieden entgegengetreten werden. Stahl fordert eine "Bannmeile" oder "Pufferzone" um die medizinische Einrichtung, um solche Belästigungen zu verhindern.

Hinter den Menschen, die in Wil still und mit einer Bewilligung gegen Abtreibungen demonstrieren, stecke der Schweizer Ableger der Organisation "40 Days For Life", berichtete die "Wiler Zeitung" in ihrer aktuellen Ausgabe. Eine Gruppe von weniger als zehn Personen habe sich im März und April mehrfach bei der Bushaltestelle vor dem Spital versammelt und mit Schildern auf ihr Anliegen aufmerksam gemacht.

Kampagne auch in anderen Städten

Dies war gemäss Website der Organisation, die ihren Ursprung in Texas (USA) hat, Teil der 40-tägigen "Frühlingskampagne". Nebst den Demos in Wil sollen auch in den Schweizer Städten Basel und Winterthur solche Mahnwachen abgehalten worden sein.

Diese Versammlungen, welche vielleicht auf den ersten Blick harmlos wirkten, stellten eine erhebliche Belastung für Patientinnen und medizinisches Personal dar, schrieb Stahl in ihrem Vorstoss weiter. Christlich fundamentalistische und rechtskonservative Kräfte würden zunehmend Stimmung gegen das Selbstbestimmungsrecht von Frauen machen.

Keystone-SDA