So will der Kanton künftig dutzende Projekte mitfinanzieren, die zum Klimaschutz beitragen. Es sind dies unter anderem Kostenbeteiligungen an Ladeinfrastrukturen für Elektrofahrzeuge in Mehrfamilienhäusern, Förderung des öffentlichen Verkehrs, Pilotprojekte im Bereich Wasserstoff, eine verstärkte Finanzierung von Photovoltaikanlagen, Unterstützungen in der Landwirtschaft beim Umgang mit Trockenheit und die Wiederherstellung von schützenswerten Lebensräumen wie Mooren.
Bezahlt werden soll all dies mit 200 Millionen Franken aus dem Eigenkapital des Kantons, wie aus der Botschaft der Regierung zur Vorlage hervorgeht. Ausserdem soll Geld aus der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe und ausgeschütteten Nationalbankgewinnen verwendet werden.
Die Bündner Grossrätinnen und Grossräte behandeln die zweite Etappe des Green Deals am Dienstagnachmittag. Die SP-Fraktion kündete bereits im Vorfeld an, sich bei der Debatte für einen Betrag von 300, statt 200 Millionen Franken einzusetzen. Kritik dürfte von rechts kommen. Die SVP lehnt seit Beginn den Green Deal ab. Die Parteien der politischen Mitte stellten sich bis anhin hinter das Vorhaben. Kommt die Vorlage durch, so ist mit einer Inkraftsetzung per Januar 2026 zu rechnen.
Der Green Deal umfasst insgesamt 27 Massnahmen, mit denen die Treibhausgasemissionen und die Anpassung an den Klimawandel in Graubünden effektiv und mit "höchster zeitlicher Priorität" angegangen werden sollen. Graubünden will damit die Chance der Energiewende nutzen und eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz einnehmen. In der ersten Umsetzungsetappe wurden bereits 87 Millionen Franken investiert. Bei einer Debatte vor einem Jahr lobten zahlreiche Parlamentarierinnen und Parlamentarier das Vorgehen und zeigten auf, dass vom Green Deal auch die lokale Wirtschaft profitiere.