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Mels
04.06.2025
03.06.2025 20:11 Uhr

Eine blühende Huldigung

Sumpf-Stendelwurz
Sumpf-Stendelwurz Bild: Marco Borio
Unter dem Titel «Orchideen-Hotspot Gemeinde Mels» hat der Wangser Kakteen- und Orchideenexperte Marco Borio für die Arbeitsgruppe Einheimische Orchideen (Ageo) einen Beitrag über die Orchideenvorkommen in der Gemeinde Mels erarbeitet – und damit auch ein bisschen Werbung für das Sarganserland gemacht.

Auf rund 20 bunt bebilderten Seiten werden in der Publikation «orchis» von Marco Borio und Ageo-Präsident Beat Wartmann unter anderem mehr als 40 Orchideenarten dokumentiert, die auf Melser Gemeindegebiet wachsen und gedeihen, inklusive Verbreitungskarten. Alle Fotos stammen von Marco Borio, den Text haben Borio und Wartmann gemeinsam verfasst.

Seit seiner Jugend ein Orchideenfreund

Bereits der Einstieg macht gluschtig auf das, was auf den folgenden Seiten zu bewundern ist: «Marco Borio, pensionierter Primarlehrer in Wangs, befasst sich seit seiner Jugend mit Orchideen und setzt sich schon jahrelang für deren Schutz ein. Als er 2023 feststellte, dass auf der Melser Alp Walabütz Frauenschuhstöcke ausgegraben wurden, beschwerte er sich beim Gemeinderat Mels derart überzeugend, dass er im Sommer völlig überraschend den Auftrag erhielt, das grossformatige Heft ‘2024 Budget Gemeinde Mels’ mit einem Bericht und seinen Orchideenfotos zu illustrieren. Die über 90 Bilder lösten ein grosses Echo aus. In diesem Artikel wollen wir den Orchideenreichtum dieser Gemeinde vorstellen.»

Und das wird auf den folgenden Seiten ausgiebig gemacht, indem die verschiedenen Gebiete mit ihren Orchideenvorkommen vorgestellt werden. Vom Gebiet Rheindamm, vom «Südabfall des Tschugga: Heiligkreuz bis Hinderspina», vom «Hinterberg: Chapfen, Vermol», von Mädems und Cholschlag, vom «oberen Weisstannental: Chlosteralp, Siez und Walabütz» bis zu «alpinen Rasenflächen» werden Orte auf Melser Gemeindegebiet präsentiert, wo die «Königinnen der Blumen» wachsen. Dabei erfährt man auch einiges über Mels mit seinen Fraktionen Heiligkreuz, Plons, Ragnatsch, Butz, St. Martin, Mädris, Tils, Vermol, Schwendi und Weisstannen, seine Alpenwelt, seine Flora und Fauna. «Mischwälder, Zwergstrauchheiden, alpine Magerrasen, Trocken- und Halbtrockenrasen, aber vor allem einige Feucht- und Nasswiesen, Flach- und Hochmoore sowie vielfältige geologische Gegebenheiten lassen auf dem Melser Gemeindegebiet über 40 Orchideenarten gedeihen», ist da zu lesen. Einige davon seien sehr selten.

Orchideen stellten hohe Ansprüche an einen intakten Lebensraum. «Viele Strassenränder wären für Orchideen sehr geeignet, werden aber meist unnötigerweise viel zu früh abgemäht.» Damit die Blumen vor dem Abweiden durch Kühe geschützt sind, zäunen Marco Borio und Thomas Stähli jeden Frühling einige Stellen ein. Auch dies wird mit Bildern dokumentiert. Oder man sieht eine einzelne «Orchis pallens auf einem Hügelchen», die Borio seit bald zehn Jahren immer wieder fotografisch festhält.

Fotografieren erlaubt, pflücken verboten

Am Ende folgt ein ausführlicher, bebilderter Steckbrief der über 40 vorkommenden Arten. Prächtige, üppige und filigrane Formen und Farben leuchten einem hier entgegen. Vom «Weissen Waldvögelein» über das «Rote Männertreu» und das «Schwärzliche Knabenkraut» bis zum «Grünlichen Breitkölbchen». 
In der Schweiz gibt es insgesamt rund 75 einheimische Orchideenarten. Viele von ihnen sind selten und alle stehen unter Schutz. Pflücken oder Ausgraben ist verboten. (sil/pd)

Das Heft «orchis» lässt sich online herunterladen unter www.ageo.ch.

sardona24/pd