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Sargans
03.06.2025

Jodeln verbindet

Bild: Ignaz Good
Der musikalische Schulterschluss der Jodelklubs Niederurnen und Gonzen Sargans hat sich etabliert. Dies hat ihr Ständchen beim Bahnhof Sargans untermauert.

Was ist Kultur und was Tradition? Worin liegen die Unterschiede? Eines ist gewiss: Beides kann den Alltag bereichern. Den Beweis liefern zum Beispiel die Platzkonzerte beim öffentlichen Verkehrsknotenpunkt in Sargans, zu dem auch der Busbahnhof gehört. Und so haben diese Woche der Jodlerklub Gonzen Sargans und seine Jodlerklubfreunde aus Niederurnen ihr Publikum zum zweiten Mal mit einem Freiluftständchen erfreut.

Mit ihren gemeinsamen Auftritten untermauern die Jodlerinnen und Jodler auch, dass Traditionen überleben können, wenn sie an neue Gegebenheiten angepasst werden. Vielleicht liegt genau darin der wahre Geist des Jodelns – in der Anpassungsfähigkeit und dem unerschütterlichen Willen, mit Herz und Stimme das Verbindende zu zelebrieren.

Silberstreifen am Horizont

Heuer wird der Jodlerklub Gonzen Sargans 60-jährig. Noch vor zwei Jahren sah die Zukunft düster aus; ein massiver Mitgliederschwund stellte das Weiterbestehen infrage. 
Die Sarganserländer Jodlerin Pia Albrecht kontaktierte den Jodlerklub Niederurnen, der personell in der gleichen Lage war, und die Chöre beschlossen, gemeinsam in die Zukunft zu gehen, dabei aber selbstständig zu bleiben. Bei ihren Auftritten vereinen sie sich als «Gesamtchor» unter Direktion von Andrea Rhyner (Ennenda). Mittlerweile verstärken den Jodlerklub Gonzen, der nun wieder Silberstreifen am Horizont sieht, auch einige Talente aus dem Jugendjodelchörli Sarganserland von Louis Moser.

Das über einstündige Freiluftkonzert am Busbahnhof Sargans wurde vom Alphornduo Jakob Zollinger (Forch) und Res Menzi (Filzbach) abgerundet. Mit «Ä liebe Mänsch» von Fredy und Emil Wallimann wollte der 17-köpfige Gesamtchor seinen Auftritt beenden, doch es wurden Zugaben gefordert. Fazit: eine gelungene Symbiose, welche beide Jodelklubs wieder in die «Spur» zurückbringen kann.

Die nächsten Bahnhofplatzkonzerte finden am 13. Juni (Flow2Soul), am 24. Juni (Grey Union Pipe Band), am 27. Juni (Jodelquartett Bärgwind) und am 3. Juli (Soundbrausä) statt.

sardona24/Ignaz Good