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So wird die Spielzeit 2025/26 von Konzert und Theater St.Gallen

Anja Horst, Leitung «jung» und «Mit», Theaterdirektor Jan Bogen, Schauspielleiterin Barbara-David Brüesch und Chefdirigent Modestas Pitrenas stellen den neuen Spielplan vor
Anja Horst, Leitung «jung» und «Mit», Theaterdirektor Jan Bogen, Schauspielleiterin Barbara-David Brüesch und Chefdirigent Modestas Pitrenas stellen den neuen Spielplan vor Bild: zVg
Nach der erfolgreichen ersten Spielzeit im erweiterten Paillard-Bau, die mit der Weltpremiere des Musicals «Einstein – A Matter of Time» grosse Beachtung fand, startet Konzert und Theater St.Gallen mit dem doppeldeutigen Motto «Macht Liebe» in die Saison 2025/26. Und: Die Festspiele 2026 finden in und ums Theater statt.

Im Schauspiel setzt Barbara-David Brüesch mit einer Adaption von Washington Irvings «Die Legende von Sleepy Hollow» den Auftakt. Ebenfalls im Grossen Haus folgt Dürrenmatts «Der Besuch der alten Dame» – genau 70 Jahre nach der Uraufführung, erneut mit Heidi Maria Glössner. Und mit «Dieses Stück geht schief» bringt Max Merker eine britische Komödie auf die Bühne des Paillard-Baus. 

In der Lokremise wird die Zusammenarbeit mit dem Komiktheater fortgesetzt – «Die Vollversammlung» thematisiert Inklusion und Humor.

Auch Daniel Kehlmanns «Tyll» und das gesellschaftskritische Hundsstück «WAU WOW» sind in der Lok zu sehen. Wiederaufgenommen werden «Das komische Theater des Signore Goldoni» und «zwei herren von real madrid».

Das Familienstück «Das Mondmädchen» (ab 6 Jahren), die Erzählung «Versteckt» über die Geschichte der Saisonniers sowie das Klassenzimmerstück «Spring doch» prägen das junge Schauspielangebot. Mit «Atmen» bringt Regieassistent Fabian Gross zudem ein Stück über Elternschaft und Klimawandel auf die Bühne – eine weitere Schweizer Erstaufführung.

Im Musiktheater stehen grosse Namen des Opernrepertoires auf dem Programm:

Bellinis «I Capuleti e i Montecchi», Puccinis «La Bohème» und Mozarts «Così fan tutte» feiern Premiere im Grossen Haus. Richard Strauss’ «Elektra» und Purcells «The Fairy Queen» kehren zurück. Das Erfolgsstück «Einstein – A Matter of Time» geht in die zweite Spielzeit, ebenso «The Rocky Horror Show». Mit «Hair» wird ein Kultklassiker neu inszeniert.

Erstmals findet die Festspieloper nicht im Klosterhof, sondern im eigenen Haus statt: Giuseppe Verdis «Aida» wird zum Abschiedsprojekt von Chefdirigent Modestas Pitrenas, der nach sieben Spielzeiten das Haus verlässt. Auch der Theatervorplatz wird zum Zentrum des Festspielsommers (siehe Box unten).

Die Tanzsparte startet mit «Swiss Mix» von jungen Schweizer Choreografen.

Mit «Eyal/Arias» stehen zwei internationale Namen im Fokus. «Echos», eine Zusammenarbeit von Frank Fannar Pedersen und Javier Rodríguez Cobos mit Musik von Christian Zehnder und dem Sinfonieorchester, wird im Grossen Haus uraufgeführt.

Beim Tanzfestival «STEPS» tourt die Kompanie mit dem Bern Ballett durch die Schweiz. In «Heartspace» zeigen Ensemblemitglieder eigene Stücke. Zum Abschluss kommt Antonio Ruz mit «Grace» in die Kathedrale – ein choreografisches Highlight im sakralen Raum.

Im Konzertbereich beginnt die Saison mit dem «Klassik Openair».

Die zehn Tonhallekonzerte spannen einen weiten Bogen – unter anderem mit Martha Argerich, András Schiff, dem Belcea Quartet und Dirigenten wie Dario Ntaca, Ruth Reinhardt und Carlo Goldstein. Pitrenas dirigiert unter anderem Mahlers «Das Lied von der Erde» als Herzensprojekt.

Der Meisterzyklus, Lunch- und After-Work-Konzerte sowie das festliche Abschlusskonzert mit Poulencs «Gloria» und der neuen 3D-Orgel in St.Laurenzen runden das vielfältige Angebot ab.

Mit einem umfassenden Vermittlungsprogramm, Kinder- und Schulkonzerten, Theaterkursen und offenen Proben bleibt das Haus auch 2025/26 fest in der Stadtgesellschaft verankert.

www.konzertundtheater.ch

Festspiele 2026: Ein Sommer im Zeichen von Oper, Tanz und Schauspiel

Die St.Galler Festspiele 2026 finden unter veränderten Vorzeichen statt – und bieten dennoch ein hochkarätiges Sommerprogramm. Da der historische Klosterhof in geraden Jahren turnusgemäss nicht zur Verfügung steht, zieht die Festspieloper zum ersten Mal in ihrer Geschichte ins eigene Haus ein. Damit wird der Theaterplatz selbst zum künstlerischen und gastronomischen Zentrum des Festivals.

Im Zentrum steht Giuseppe Verdis Meisterwerk «Aida», das in der Regie von Ben Baur und unter der musikalischen Leitung von Modestas Pitrenas zur Aufführung kommt. Für Pitrenas ist es ein persönlicher Abschied: Nach sieben erfolgreichen Jahren als Chefdirigent verabschiedet er sich mit dieser Herzensproduktion vom St.Galler Publikum.

Die Tanzsparte kehrt zurück an einen aussergewöhnlichen Ort: Nach längerer Pause findet wieder eine Choreografie in der Kathedrale statt. Der renommierte spanische Choreograf Antonio Ruz entwickelt dort mit dem Ensemble das Werk «Grace», das Vergangenheit und Gegenwart tänzerisch verbindet und die besondere Akustik des Raums ins Zentrum rückt.

Das Festkonzert 2026 findet – ebenfalls ausserhalb der Kathedrale – in der Kirche St.Laurenzen statt. Dort wird die neue 3D-Orgel mit 5507 Pfeifen erstmals in ein sinfonisches Werk eingebunden: In Joseph Jongens «Symphonie concertante» fungiert sie als «zweites Orchester». Anschliessend erklingt Francis Poulencs feierliches «Gloria» – mit dem Sinfonieorchester, dem Theater- und dem Bach-Chor St.Gallen sowie Sopranistin Kali Hardwick.

Auch das Schauspiel ist vertreten: Die Science-Fiction-Komödie «Planet B» von Yael Ronen und Itai Reicher wird auf der Parkbühne vor dem Grossen Haus inszeniert – bei schlechtem Wetter im Studio. Die junge Regisseurin Anna Marboe bringt mit diesem Stück eine grotesk-humorvolle Zukunftsvision auf die Bühne.

stgallen24/stz.