Wie oft zählt man auf drei….sei es beim Fotografieren: „Achtung, ich zähle bis drei – eins, zwei, drei – cheese!“ oder beim Loslaufen oder ins Wasser springen: „Eins, zwei, drei – los!“ und der Schmerz beim Pflaster losreissen ist irgendwie verkraftbarer, wenn ich es auf «drei» abziehe. Ein Überwindungsakt.
Doch diese scheinbar beiläufige Dreier-Rhythmik hat eine tiefere Bedeutung, auch in der Kommunikation. Drei Sekunden – so kurz, und doch so wirkungsvoll. Wer sie bewusst einsetzt, gewinnt Klarheit, Präsenz und Resonanz. Denn: In genau diesem Zeitfenster bewegt sich unsere erlebte Gegenwart.
Das Zeitgefühl der Gegenwart
Neurowissenschaftliche Studien zeigen: Unser Gehirn verarbeitet Informationen in Abschnitten von rund 3 bis 4 Sekunden. Das ist jene Spanne, in der Eindrücke als „jetzt“ wahrgenommen werden, bevor sie ins Kurzzeitgedächtnis übergehen. Es ist die Dauer, in der wir spontan reagieren, das Gesagte erfassen und
emotional verorten.
Diese Erkenntnis hat weitreichende Konsequenzen für jede Form der Kommunikation – ob im Gespräch, im Vortrag oder in der Medienarbeit. Wer Inhalte so strukturiert, dass sie in 3-bis 4-Sekunden-Sätzen vermittelt werden, erleichtert seinem Gegenüber das Verstehen erheblich.
Sechs Wörter – mehr braucht es nicht
In drei Sekunden sprechen wir etwa sechs Wörter – vorausgesetzt, es handelt sich nicht um lange Fachbegriffe oder komplexe Satzkonstruktionen. Wer sich an dieser natürlichen Rhythmik orientiert, spricht automatisch klarer und verständlicher. Die Inhalte wirken geordneter, pointierter – fast schon wie ein gut gesetzter Takt in der Musik.
Oder:
Sprich in drei Sekunden - denk länger - wirke doppelt. Denn mit drei Sekunden pro Satz – und plötzlich ist die Chance (oder die Gefahr…) gegeben, dass sogar ein Teenager zuhört.