In einem parteiübergreifenden Vorstoss aus dem Kantonsrat war 2021 eine tiefgreifende Analyse verlangt worden. Das Thema: Abklärungen, ob die Schülerinnen und Schüler am Ende der Volksschule über mangelhafte Deutsch- und Mathematikkompetenzen verfügen.
Begründet wurde der Auftrag mit immer häufigeren Klagen aus Lehrbetrieben, von weiterführenden Schulen sowie von Eltern, dass es zunehmend an Grundlagenkenntnissen mangle. Gemeint sind etwa Kopfrechnen, Prozentrechnen, die Rechtschreibung oder das Verfassen oder Verstehen eines einfachen Textes.
Kritik nicht bestätigt
Nun liegt dazu der Bericht der Regierung vor, der sich auf verschiedene standardisierte Leistungsmessungen beruft. Das Ergebnis: Seit 2000 seien "keine Hinweise auf eine Verschlechterung der Leistungen" gefunden worden, stellte die vorberatende Kommission fest.
Die teilweise kritischen Einschätzungen von Lehrpersonen und Ausbildenden in den Lehrbetrieben wurden damit nicht bestätigt. Deren Aussagen sollten trotzdem ernst genommen werden, empfiehlt die Kommission. Die Gründe müssten geprüft und Massnahmen ausgearbeitet werden.
Vor allem vor dem Hintergrund verschiedener gesellschaftlicher Veränderungen wie der Zunahme von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund anerkenne die Kommission "die Leistungen der St. Galler Volksschule", heisst es weiter. Der Kanton bewege sich im gesamtschweizerischen Durchschnitt und teilweise leicht darüber. Der Bericht wird in der kommenden Septembersession beraten.