Glarus will das Defizit abbauen und damit die Attraktivität sowie die Autonomie sichern, wie die Gemeinde am Dienstag mitteilte. Dafür lancierte sie im Frühling das Projekt "Gesunde Gemeindefinanzen" - zunächst begleitet von heftigem Protest, da das Freibad geschlossen werden sollte. Ein Verein sammelte daraufhin Geld für dessen Eröffnung.
Sparen bei der Schule und der Jugend
Nun informierte die Gemeinde über weitere Sparmassnahmen: Eine Anpassung beim Schulschwimmen soll rund 80'000 Franken einsparen. Fällt eine Lehrperson aus, entfällt künftig an den ersten beiden Nachmittagen die Betreuung - Einsparung: 20'000 Franken. Durch eine Umstrukturierung der Jugendarbeit wollen die Behörden 35'000 Franken einsparen.
"Wir haben die Sparvorschläge gewählt, die den grössten Nutzen bringen und am wenigsten weh tun", schrieb der Gemeindepräsident Peter Aebli (FDP) auf Anfrage von Keystone-SDA. Dass es hierbei übermässig Kinder treffe, sehe er nicht so. Es seien unterschiedliche Bevölkerungsgruppen betroffen. Schule und Jugend mache aber immerhin rund die Hälfte des Gemeindebudgets aus, deshalb ginge es auch in diesem Bereich nicht ohne Abstriche.
Konkret bedeuten diese Massnahmen, dass die Tagesstrukturen für Kinder morgens eine halbe Stunde später öffnen und abends eine Stunde früher schliessen. Sechstklässler erhalten keinen Schwimmunterricht mehr und die Vier- und Fünftklässler dürfen nur noch semesterweise ins Wasser. Fällt nachmittags eine Lehrperson aus, wird keine Stellvertretung mehr organisiert, die individuelle Betreuung bleibe aber gewährleistet, versprach Aebli.
Die grossen Beträge kommen erst
Insgesamt sind es 20 Massnahmen, die die Gemeinde am Dienstag präsentierte. Neben den Anpassungen bei der Schule und Jugend fallen hierbei der Austritt aus der Landesausstellung Nexpo, der Metropolitanregion und dem Städteverband spart 23'500 Franken ein.
Durch den Verzicht von Sicherheits-Patrouillen in der Nacht, um gemeindeeigene Immobilien vor Vandalismus zu schützen, spart die Gemeinde weitere 17'000 Franken. Und die Zusammenlegung von zwei Forstrevieren bringt zusätzliche 40'000 Franken zurück in die Gemeindekasse.
Die grossen Beträge würden aber noch kommen, so Aebli. Im Herbst werde der Gemeinderat an der Gemeindeversammlung eine Erhöhung des Steuerfusses beantragen müssen. Andere Einnahmemöglichkeiten gäbe es kaum. Im beliebten Ausflugsziel Klöntal etwas mehr rauszuholen, sei Sache des Kantons, betonte der Gemeindepräsident. Alles, was die Gemeinde hier tun konnte, war es die Parkgebühren zu erhöhen. Dies wurde per Anfang dieses Jahres bereits getan.