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08.09.2025

Kulturerbe entdecken in Buchs und St.Gallen

Bild: Kanton St.Gallen
Die städtische und kantonale Denkmalpflege St.Gallen laden am Samstag, 13. September 2025, zu den Tagen des Denkmals unter dem Motto «Architekturgeschichten». In Buchs wird spürbar, wie die städtebauliche Entwicklung der Nachkriegszeit eng verknüpft ist mit der Geschichte des Handels und der Migration. Und in St.Gallen wird unter anderem die Geschichte erzählt, wie im «Denkmalschutzjahr 1975» eine Baulücke zu einer sozialen Bewegung und politischen Aktion führte, die das Klosterquartier «Auf dem Damm» vor dem Abbruch bewahrte.

An den Europäischen Tagen des Denkmals öffnen sich in der Schweiz unter dem Titel «Architekturgeschichten» die Türen zu mehr als 400 einzigartigen Kulturorten. Besucherinnen und Besucher erhalten exklusive Einblicke in die Entstehung, Pflege und Weiterentwicklung unseres baukulturellen Erbes. Die Denkmalpflegen von Stadt und Kanton St.Gallen laden in Buchs und St.Gallen alle Interessierten ein, unbekannte Kulturschätze zu entdecken und Antworten zu suchen auf die Frage: Was gilt es zu schützen und für wen? Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenlos.

Am Donnerstag, 13. September 2025, finden in Buchs verschiedene Rundgänge statt:

–   Spaziergang «Architekturformen in der boomenden Stadt»: Architekt Joshua Loher und Landschaftsarchitekt Martin Klauser zeigen auf einem Spaziergang durch Buchs auf, wie sich die Stadt parallel zur Industrialisierung und Anbindung ans Schienennetz baulich entwickelt hat.

–   Altehrwürdige Traube: Eine Führung mit Denkmalpflegerin Karin Sander durch das noch wenig bekannte Kulturdenkmal Restaurant Traube lässt in die Geschichte des schmucken Buchser Wirtshauses blicken.

–   Grenzbahnhof: Moritz Flury-Rova, Leiter Denkmalpflege Kanton St.Gallen, und SBB-Denkmalpflegerin Katya Nozhova beleuchten den Grenzbahnhof Buchs. Dieser sticht durch seine wertvolle moderne Architektur hervor.

–   Migrationsgeschichte: Manuel Medina Gonzalez und Lucia Bernini führen die Besucherinnen und Besucher zum Grenzsanitätsgebäude Buchs-Birkenau. Bis in die 1990er-Jahre hat man hier Arbeitsmigrantinnen und -migranten bei ihrer Einreise in die Schweiz medizinisch untersucht.

In der Stadt St.Gallen finden am 13. September 2025 folgende Veranstaltungen statt:

–   Der Circus Pic-o-Pello und die Südumfahrung: 1975 verhinderte der Freiluftzirkus Pic-o-Pello eine Autobahn durch die St.Galler Altstadt und rettete das umliegende Dammquartier. «Das St.Galler Wunder» erzählt die Geschichte, wie eine namenslose Baulücke zum Schauplatz wurde für eine kulturelle Bewegung mit sozialen und baulichen Folgen.

–   Buchvernissage und Besichtigung Wohnhaus Georg Rauh: Der Architekt Georg Rauh hat mit seinem Schaffen die Ostschweiz bereichert. Die Monografie würdigt sein Werk und verschafft einer Architektur Aufmerksamkeit, deren Qualität sich erst auf den zweiten Blick erschliesst. Nebst der Vernissage und Podiumsdiskussion wird auch eine Führung und Besichtigung eines seiner Schlüsselwerke, seinem Wohnhaus an der Sonnenhaldenstrasse 20a, angeboten.

Detaillierte Informationen zum Programm und zur Anmeldung sind auf www.kulturerbe-entdecken.ch zu finden.

Gemeinsame Eröffnungsfeier in Teufen
Am Donnerstag, 11. September, um 18 Uhr, laden die Kantone St.Gallen, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden und die Stadt St.Gallen ins Zeughaus Teufen zur gemeinsamen Eröffnungsfeier der aktuellen Denkmaltage. Auf dem Programm stehen vier Kurzreferate mit Apéro.

Begrüsst werden die Gäste durch die Ausserrhoder Regierungsrätin Susann Metzger. Regula Graf, Leitung Fachstelle Denkmalpflege und Archäologie Kanton Appenzell Innerrhoden, zeigt auf, wie mit dem klösterlichen Kulturerbe im katholischen Kanton umgegangen wird. Vreni Härdi, Co-Leitung Denkmalpflege Kanton Appenzell Ausserrhoden, spricht anhand von Spitalbauten und Waisenhäusern über die Umnutzung von Gesundheits- und Fürsorgeeinrichtungen. Die Denkmalpflege Kanton St.Gallen berichtet über die städtebauliche und architektonische Entwicklung der Stadt Buchs, die eng verknüpft ist mit der Geschichte des Handels und der Migration. Und Klaudia Fryckowska, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Denkmalpflege Stadt St.Gallen, widmet sich dem Thema Denkmalschutzjahr 1975 und heute im Vergleich und geht der Frage nach «Bilden die Denkmäler von damals die heutige Gesellschaft ab?».

Eine Anmeldung ist erwünscht an denkmalpflege@ar.ch oder Tel. 071 353 64 63.

Kanton St.Gallen