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Textilmuseum zeigt Schätze aus privaten Kleiderschränken

Anzüge und Krawatten aus den 1920er-1940er Jahren, Private Garderobe Reto Salis Gross, 2025
Anzüge und Krawatten aus den 1920er-1940er Jahren, Private Garderobe Reto Salis Gross, 2025 Bild: Charlotte Leonie Hammann
Das Textilmuseum St.Gallen zeigt vom 24. Oktober 2025 bis einschliesslich 25. Mai 2026 die Ausstellung «Mode sammeln. Von T-Shirts bis Haute Couture». Es gewährt Einblicke in vier aussergewöhnliche private Kollektionen und in die Sammlung des Textilmuseums St.Gallen.

Ob Abendkleider oder Streetwear, Lingerie oder Herrenanzüge – Sammler tragen textile Schätze zusammen, ordnen und bewahren sie. Was steckt hinter der Sammelleidenschaft und was macht ein Kleidungsstück sammlungswürdig? Die Ausstellung taucht ein in die Faszination des Sammelns und hinterfragt Besitz, Verantwortung und Überfluss. Sie bietet Einblicke in die Sammlung des Textilmuseums St.Gallen und zeigt Auszüge aus vier privaten Kollektionen.

Popkultur und Grafikdesign spiegeln sich in exklusiven T-Shirts wider; einen Blick «darunter» gewährt eine Kollektion raffinierter Unterwäsche, welche den Wandel weiblicher Schönheitsideale reflektiert; einzigartige Ensembles, die nach Vorlagen von Haute Couturiers in der Schweiz geschneidert sind, verzaubern das Publikum; stilvolle Anzüge und elegante Accessoires repräsentieren die Herrenmode der 1920er bis 1940er Jahre.

Historische Lingerie, Sammlung «Weiblichkeit in Form» von Beata Sievi, 2025 Bild: Charlotte Leonie Hammann

Ergänzt wird die Ausstellung durch bedeutende Stücke der Sammlung des Textilmuseums, das die reiche St.Galler und Ostschweizer Textilgeschichte bewahrt. Sie zeigen, wie eine Sammlung Wissen vermittelt und Inspiration bietet – aber auch, welche Herausforderungen mit der Bewahrung dieses kulturellen Erbes verbunden sind.

Die Besucher sind eingeladen, mitzudenken und ihren eigenen Kleiderschrank, womöglich das eigene Sammlungsverhalten zu betrachten: Stellen wir unsere Garderobe bewusst zusammen oder häuft sich die Kleidung bei uns an? Wie finden wir zu einem persönlichen Stil abseits von Modetrends? In der Spannung zwischen Faszination und Überfluss rückt auch der (Über-)Konsum in den Fokus – und die feine Linie zwischen gezieltem Sammeln und wahllosem Ansammeln.

Die «T-Collection» von Marcus Gossolt, 2025 Bild: Charlotte Leonie Hammann

In der Kunstinstallation «Lumpensammlerin» (2024) greift die Künstlerin Andrea Vogel dieses Thema auf und zeigt, an welchen unerwarteten Orten entsorgte Textilien landen – und was daraus entstehen kann. In der zweiten künstlerischen Intervention thematisiert die Fotografin Rebecca Bowring mit ihrer Serie «l’étreinte» (2020) das Erbe privater Sammlungen und den emotionalen Wert textiler Erinnerungsstücke.

Das Textilmuseum freut sich über die Zusammenarbeit mit den privaten Sammlern Rosmarie Amacher, Marcus Gossolt, Reto Salis Gross und Beata Sievi sowie den Kunstschaffenden Andrea Vogel und Rebecca Bowring.

Paillettenbesetzte Maske und Schuhe, Swiss Textile Collection, 2025 Bild: Charlotte Leonie Hammann
stgallen24/stz.