Seit dem Jahr 2000 haben sich die Leistungen der Schüler im Kanton St.Gallen im Vergleich zur Gesamtschweiz in den Grundkompetenzen Deutsch und Mathematik nicht verschlechtert. Dies ist eines der Ergebnisse von Abklärungen, die die Regierung in einem Bericht veröffentlichte.
Die Analyse war 2021 vom Kantonsrat in einem parteiübergreifenden Vorstoss verlangt worden. Begründet wurde der Auftrag mit Klagen aus Lehrbetrieben, von weiterführenden Schulen sowie von Eltern, dass es zunehmend an Grundlagenkenntnissen mangle.
Gemeint waren damit etwa Kopfrechnen, Prozentrechnen, die Rechtschreibung oder das Verfassen oder Verstehen eines einfachen Textes.
Buben mehr fördern
Die Regierung stützte ihre Erkenntnisse auf verschiedene standardisierte Leistungsmessungen ab. Die kritischen Einschätzungen von Lehrern und Ausbildern in den Lehrbetrieben seien dadurch nicht bestätigt worden, stellte die vorberatende Kommission fest. Deren Aussagen sollten trotzdem ernst genommen werden, empfahl sie.
Im Rat forderten die Sprecher von Mitte-EVP, FDP und SVP, dass im Schulunterricht wieder vermehrt die Grundkompetenzen gestärkt werden. Bildungschefin Bettina Surber (SP) erklärte, die Untersuchung habe auch gezeigt, dass die Bildungsgerechtigkeit im Kanton ein Thema sei.
Die Mitte-EVP-Fraktion verlangte in einem Auftrag, dass die Volksschule «knabenfreundlicher» ausgestaltet werden soll. Mädchen erreichten in allen getesteten Bereichen die Grundkompetenzen häufiger als Buben, hiess es als Begründung.
Die Bildungschefin versicherte, dass dazu Massnahmen geprüft würden. Die Fraktion zog den Vorstoss zurück.