«Arthrose ist eine häufig vorkommende Erkrankung der Gelenke», heisst es in der Mitteilung des Spitals Walenstadt. «Es ist eine mögliche Folge des Älterwerdens und gehört zum Alltag vieler Menschen.» Wie immer beim Älterwerden sei das sehr individuell. Daneben gebe es aber auch Faktoren, die die Entstehung einer Arthrose begünstigten, wie Übergewicht, Fehlstellungen und Knieverletzungen.
Zuerst Risikofaktoren eliminieren
«Eine Mehrbelastung beispielsweise des Knies gehört aber nicht unbedingt dazu. Aktive Menschen bekommen nicht eher eine Arthrose», sagt Jörg Schneider, Standortleiter Orthopädie und Unfallchirurgie Walenstadt. Im Gegenteil: «Wer aktiv ist und eine gute gelenkstabilisierende Muskulatur hat, beugt einer Arthrose vor.» Aber wie immer in der Medizin sei es schwierig, eine Aussage über den Einzelfall zu machen. Leichte Belastungen wie Velofahren, Langlaufen und Schwimmen seien ideal. Aber auch Joggen könne sinnvoll sein, wobei es beim Joggen auch auf Schuhwerk und Unterlage ankomme – und natürlich spielten die individuelle Fitness und ein darauf abgestimmtes Sportprogramm eine Rolle.
Die primäre konservative Behandlungsmethode sei die Optimierung der Risikofaktoren. Schneider: «Aber auch eine gut entwickelte Muskulatur rund um das Gelenk hilft, der Entwicklung einer Arthrose entgegenzuwirken.»
Wenn es zur Operation kommt
Die Spezialistinnen und Spezialisten unterscheiden grundsätzlich zwei Operationsmethoden: gelenkserhaltende Operationen und Operationen mit Prothese. Bei Ersterer bleibt das natürliche Gelenk erhalten. Es werden nur Probleme im Gelenk angegangen oder eine Begradigung der Beinachse ausserhalb des Gelenkes vorgenommen. Bei Letzterer wird ein Teil des Gelenkes oder das ganze Gelenk ersetzt.
Dabei komme es immer auf die einzelne Patientin, den einzelnen Patienten an. Schneider: «Was für den einen Menschen richtig ist, muss es für den anderen in einer ähnlichen Situation nicht sein – und es kann sich auch über die Zeit ändern. Zuerst machen vielleicht konservative Massnahmen Sinn, bevor dann Jahre später ein Gelenkersatz eine gute Option ist. Es ist immer ein individueller Entscheid.» Generell gelte aber: «Ziel ist immer jene Massnahme, die beim grössten Nutzen am wenigsten invasiv ist.»
Interaktive Veranstaltung
Der öffentliche Vortrag «Das abgenutzte Knie – konservative und operative Möglichkeiten bei Kniearthrose» startet am Donnerstag, 25. September, um 18 Uhr im Restaurant Viva im Spital Walenstadt. Das Team der Orthopädie und Unfallchirurgie freut sich auf viele Besucherinnen und Besucher. Es ist keine Anmeldung erforderlich.
Den Vortrag halten werden Jörg Schneider, Gian Bühler, Oberarzt mbF Orthopädie, und Yves Acklin, Chefarzt und Departementsleiter Chirurgie Kantonsspital Graubünden. «Wir stellen uns das sehr interaktiv vor und freuen uns, wenn es viele Fragen und Bemerkungen aus dem Publikum gibt», so Schneider. «Aber auch danach beim Apéro stehen wir alle für Fragen und Gespräche zur Verfügung.»