In Geduld muss man sich üben. Dies musste sich auch der gelernte Fahrradmechaniker EFZ und Standortleiter Roger Tschirky mehrmals in Erinnerung rufen bei seiner «Ein-Mann-Arbeit» in der 25 Quadratmeter kleinen Werkstatt in Vilters. Als eigenständige Zweigstelle von Suso Bike hat er vor rund fünf Jahren den Schritt gewagt, selbstständig zu werden und eine Fahrradwerkstatt zu eröffnen – mit Support und Rückhalt aus Walenstadt. Nebst dem Gründer Suso Untersander arbeitet dort Fabian Tschirky, Rogers Bruder, Geschäftsführer und Mitinhaber. Er ist es auch, der Roger Tschirky unterstützend und beratend zur Seite steht, in zweifacher Funktion – als Fachmann und quasi Vorgesetzter sowie als Bruder und Freund. «Schon vor fünf Jahren haben wir mit dem Gedanken gespielt, das neue Ladenlokal zu mieten, das damals frei stand», erzählt nun Fabian Tschirky. Doch mit dem Geschäftsmodell von Bike Work wollte man zuerst kleine Brötchen backen, oder besser: an nicht zu vielen und zu grossen Rädern schrauben und klein beginnen.
Treue Stammkundschaft
«Ich habe den Entscheid zur Eigenständigkeit nie bereut», sagt der in Wangs wohnhafte Familienvater Roger Tschirky. Auch wenn die Anfangszeiten streng und die Arbeitstage lang gewesen seien, sei der Sprung zu diesem Geschäftsmodell mit eigener Werkstatt das Richtige gewesen. Mit seiner offenen und sympathischen Art, aber auch mit seinem Fachwissen über Zweiräder, vom Alltagsvelo zum Elektro- und Mountainbike bis hin zum Rennrad, spricht er die Leute an, sei dies bei einer Serviceleistung oder in der Beratung bei einem Neukauf.
«In den letzten Jahren durfte ich auf eine treue Stammkundschaft zählen, die aus vielen Einheimischen, aber auch aus Auswärtigen besteht.» Mehr Kundschaft, mehr Arbeit; die alte Liegenschaft fing an, aus allen Nähten zu platzen. Der 43-jährige Fahrradfachmann dazu: «Es wurde einfach zu eng am alten Standort, die Kunden mussten teilweise sogar auf der Strasse warten und die Parksituation war ebenfalls unbefriedigend.» Eine Situation, die auf längere Zeit untragbar war und mit dem Umzug in die ehemalige «Bank» nun wesentlich entschärft werden konnte.
Der Umzug wird gefeiert
Was ist nun aber anders am neuen Standort, der sich nur rund 200 Meter vom alten Ort befindet? «Optisch sozusagen alles, die Dienstleistungen bleiben aber dieselben.» Sie können nun allerdings ausgedehnt werden. Der Werkstattbereich fällt rund viermal grösser aus und bietet nun Raum für zwei Werkarbeitsplätze. «Dadurch kann ich den Fokus noch mehr auf das Kerngeschäft legen: die Reparatur- und Servicearbeiten», so Roger Tschirky.
Ab Sommer 2026 erhält er vom Suso-Bike-Team Unterstützung in Form eines Mitarbeitenden. Auch das Lager im hinteren Teil der Werkstatt fällt grösser aus. Die geräumige Arbeitsatmosphäre, viel Holz und Licht lassen den Raum heller wirken; es ist nicht mehr zu vergleichen mit den Bedingungen, die einmal waren. Der Eingangsbereich, der mit einigen Fahrradneuheiten, Velozubehör, einer gemütlichen Kaffeeecke und einem Sofa auftrumpft, wirkt ebenfalls einladend. So fallen auch die ersten Reaktionen nach dem Umzug aus: «Wow, Roger, das ist ja ein richtig modernes Zweiradgeschäft geworden!», heisst es etwa.
Für alle, die selber «gwundern» möchten, lädt Bike Work am Freitag, 19. Dezember, von 14 bis 19 Uhr, zum Tag der offenen Tür nach Vilters ein.