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Sargans
15.11.2021

Nachhaltige Arten- heisst auch Lebensraumförderung

Eines der Themen an der 8. Sarganserländer Naturtagung: der Igel.
Eines der Themen an der 8. Sarganserländer Naturtagung: der Igel. Bild: Pressebild
Am kommenden Samstag, 20. November, findet im BZSL in Sargans die 8. Sarganserländer Naturtagung statt. Konkret geht es um den Igel, den Neuntöter und den Flussregenpfeifer.

Bereits zum achten Mal organisiert Birdlife Sarganserland am Samstag, 20. November, eine Naturtagung im BZSL, Sargans. Was auf den ersten Blick vier unterschiedliche Referenten mit verschiedenen Themen sind, steht unter demselben Motto: Wer bedrohte Tierarten fördern will, erfordert Wissen über die Zielart hinaus. Soll das Engagement längerfristig erfolgreich sein, muss der Lebensraum und das Verhalten unbedingt miteinbezogen werden.

Wildtierbiologin Anouk Taucher zeigt in ihrem Vortrag auf, was das im Falle des Igels heisst. Er ist ein Sympathieträger und kaum jemand kann bei einer Sichtung ein erfreutes «Jöö» unterdrücken. Findet man ein Individuum in Not, ist der Drang zu helfen gross, geschwächte Tiere werden aufgefüttert, Verletzte in Pflegestationen gesund gepflegt. Diese haben vermehrt alle Hände voll zu tun, obwohl die Igelbestände insgesamt abgenommen haben. Es muss also angeschaut werden, weshalb Igel es in unserer Landschaft immer schwerer haben. Hindernisse wie Strassen oder dichte Gartenzäune machen ihnen das Leben schwer und aufgeräumte Gärten bieten weder sicheren Unterschlupf noch Nahrung und Überwinterungsmöglichkeit. Taucher zeigt konkrete Förderungsmöglichkeiten vor der eigenen Haustür und darüber hinaus auf.

Kein Charme, aber wichtig

Nicht mit Stacheln, sondern vielmehr mit Dornen befasst sich Martin Schuck, Leiter Artenförderung von Birdlife Schweiz. Seine gefiederte Zielart kann weder mit besonderem Charme noch mit seinem Namen punkten. Der insektenfressende Neuntöter bewohnt strukturreiche Hecken und seine Anwesenheit ist ein gutes Zeichen für die Qualität des Lebensraums, welcher unter anderem auch äusserst wertvoll für die Insektenförderung und, wie erwähnt, den Igel ist. Seine Abwesenheit sollte deshalb auch aufhorchen lassen und zu Aufwertungen anregen. Schuck berichtet von der erfolgreichen Förderung am Farnsberg.

Hannes Schumacher stellt den Flussregenpfeifer vor. Die Lebensweise des unauffälligen Vogels erfordert naturnahe Flüsse ohne extreme Pegelschwankungen. Der korrigierte Rhein mit kurzfristigen Pegelschwankungen macht sein Brutgeschäft zu einer Glückssache und in einem Sommer mit vielen Hochwassern wie 2021 zu einem schier unmöglichen Unterfangen. Die geplante Rheinaufweitung zwischen Landquart und Maienfeld/Bad Ragaz ist deshalb unter anderem auch direkte Flussregenpfeiferförderung, wie der vierte Referent, Urs Haslebacher, berichtet. Er ist Mitglied der Projektplanungsgruppe und berichtet über den aktuellen Stand des Aufweitungsprojekts.

Die Naturtagung vom nächsten Samstag, beginnt um 13.45 Uhr im BZSL in Sargans, die Vorträge können auch einzeln besucht werden. Es gilt die 3G-Regel (Covid-Zertifikat). Details können der Website von Birdlife Sarganserland entnommen werden.

www.birdlife-sl.ch

Sardona24