In knapp zwei Wochen entscheidet das Schweizer Stimmvolk über das Covid-Gesetz. Die Wogen gehen hoch, die Diskussionen werden zunehmend schwieriger – eine neutrale Betrachtung über die aktuelle Lage scheint nicht mehr möglich zu sein. Zu viele Emotionen sind im Spiel. Zeit für eine Analyse der wichtigsten Argumente.
Ausgangslage
Die Abstimmung von Ende November 2021 bezieht sich nur auf die Änderungen des Covid-19-Gesetzes vom 19. März 2021. Die restlichen Bestimmungen des Gesetzes bleiben unabhängig vom Ausgang der Abstimmung in Kraft. Werden diese Änderungen von der Stimmbevölkerung abgelehnt, treten diese ein Jahr später ausser Kraft, also am 19. März 2022.
Ein Nein zum Covid-Zertifikat bedeutet nicht, dass alle Massnahmen aufgehoben werden. Denn diese stützen sich auf das Epidemiengesetz. Seit einigen Wochen steigen die Fallzahlen in der Schweiz wieder stark an und bewegen sich auf dem Niveau vom November 2020. Aber: Es gibt deutlich weniger Todesfälle und Hospitalisierungen. Das spricht für eine Wirksamkeit der Impfung.
Trotzdem befürchten Experten, dass die Lage in den Spitälern kippen könnte. Damit werden auch neue Massnahmen zum Thema. Bei einem Nein würden diese aber nicht nur Ungeimpfte, sondern auch Geimpfte betreffen. Veranstaltungen mit Zertifikatspflicht gäbe es beispielsweise nicht mehr.