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Herausforderung Abfallwirtschaft

Bild: Christian Imhof
Während im ganzen Vorderprättigau die Moloks langsam Einzug halten, findet in Schiers die Abfallentsorgung traditionell noch am Dienstagmorgen statt. Ein zu frühes Platzieren der Kehrichtsäcke hat die Gemeinde nun dazu veranlasst, härtere Konsequenzen zu ziehen.

«Kehrichtentsorgung – Bereitstellung frühestens am Dienstag!» So steht es in roten Lettern bei den Kehrichtsammelstellen in Schiers. Die Gemeinde, die das Schreiben verfasst hat, kämpft so dagegen an, dass die Bevölkerung ihren Abfall nicht schon am Montagabend raus an die Strasse stellt. Doch beim Hinweis alleine bleibt es nicht. De Weiteren steht auf dem A4-Plakat, dass ab sofort vermehrt Kontrollen stattfinden und Übertretungen mit Bussen bis zu 10 000 Franken geahndet werden. 

21 Säcke und sieben Verfahren 
Gemeinderätin Sabrina Fuchs, die in Schiers für die Infrastruktur zuständig ist, sagt, dass es leider regelmässig vorgekommen ist, dass Abfallsäcke bereits am Montag auf die Sammelplätze gestellt worden seien. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, seien immer wieder Publikationen im Amtsblatt gemacht worden, dass die Abfallsäcke erst am Tag der Abfuhr bereitgestellt werden dürfen. «Da diese Hinweise oft übersehen werden, versuchen wir es nun mit Plakaten direkt an den Sammelplätzen.» Es werde von den Leuten unterschätzt, was ein zu frühes Rausstellen für zusätzliche Arbeiten für die Gemeinde in Gang setze. «Zu früh bereitgestellte Säcke werden oft von Tieren aufgerissen oder im Winter vom Schneepflug beschädigt.» Aus diesem Grund führt die Gemeinde Schiers jeweils am Montag Stichproben durch. Wie Fuchs sagt, halten weder Plakate noch Bussandrohungen manche Leute davon ab. «Diese Woche mussten 21 Säcke eingesammelt werden. Gegen sieben Personen läuft nun ein Verfahren gemäss Art. 8 des Abfallgesetzes.»

Der beste Weg wird noch gesucht
Das Ausmass der illegalen Entsorgungen schwanke stark, sagt die SVP-Politikerin aus Fajauna. «Mal bleibt es wochenlang ruhig, dann häuft es sich wieder. Teilweise werden auch Möbel einfach im öffentlichen Raum abgestellt. Kann der Verursacher nicht ermittelt werden, trägt die Gemeinde die Entsorgungskosten.» Um langfristig ein Bewusstsein zu schaffen, führt die Gemeinde alle zwei Jahre mit den Schulen einen «Clean-up Day» durch. Es ist schwierig zu ermitteln, wie viel die ganzen Aktionen bringen. Dass die Gemeinde Schiers mit den Moloks noch ein bisschen zurückliegt, ist Sabrina Fuchs bewusst. Sie werde ab und zu von Einwohnerinnen und Einwohnern darauf angesprochen. «Dennoch ist eine flächendeckende Einführung sehr kostenintensiv. Es ist uns sehr wichtig, uns die Zeit zu nehmen, um saubere Abklärungen zu treffen, um den für Schiers besten Weg zu finden.» Zudem verfüge die Gemeinde Schiers über eine hervorragende Entsorgungs- und Recyclingsammelstelle, welche den Grossteil des Jahres sechs Tage die Woche geöffnet habe. Abschliessend sagt Fuchs, dass die vorhandenen Moloks auf dem Gemeindegebiet ähnlich tabu seien wie das Rausstellen am Montagabend. «Die vorhandenen Moloks sind privat und ausschliesslich für die jeweiligen Mieter/Eigentümer bestimmt. Eine allgemeine Nutzung ist deshalb nicht erlaubt.»

Bild: Christian Imhof
Christian Imhof