Poröse Strassenbeläge können Schallwellen besser absorbieren und so die Abrollgeräusche von Fahrzeugen dämpfen. Sie gelten als Alternativen zu den im Kanton St. Gallen von den bürgerlichen Fraktionen auf verschiedenen Ebenen bekämpften Tempo-30-Zonen.
Im Tiefbauamt läuft seit 2023 ein Pilotprojekt, bei dem die Haltbarkeit solcher Beläge getestet wird. Dafür ausgewählt wurden sieben ÖV-Haltestellen. Dort sei die Beanspruchung hoch, weil die Busse in diesem Abschnitt regelmässig bremsen und wieder anfahren müssten, teilte der Kanton am Montag mit.
Bei einem solchen Versuch brauche es eigentlich zehn Jahre, bis dazu Aussagen gemacht werden können, erklärte Andreas Kästli, stellvertretender Kantonsingenieur im Tiefbauamt, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Erste Erfahrungen können aber schon vorher gesammelt werden. Dafür werden die Testbeläge jedes halbe Jahr und später jährlich untersucht.
Fahrrillen und Risse
Bereits jetzt muss aber ein Belag ausgewechselt werden. Bei der Haltestelle Post in Eschenbach seien nach kurzer Zeit Fahrrillen und Risse aufgetreten, heisst es in der Mitteilung. Das starke Gefälle und die hohen Frequenzen des öffentlichen Verkehrs hätten den Belag zusätzlich belastet. Neben den Bussen hielten dort auch alle Autos, ergänzte Kästli. Zudem sei dort ein besonders lärmarmer Belag ausprobiert worden. Nun wird eine robustere Variante eingebaut.
Solche Versuche mit «Flüsterbelägen» laufen auch in anderen Kantonen. Mit dem Pilotprojekt spezifisch an ÖV-Haltestellen will der Kanton St. Gallen weitere Erkenntnisse beisteuern. Der Austausch über die gemachten Erfahrungen findet unter anderem im «Cercle Bruit Schweiz» statt, der Vereinigung kantonaler Lärmschutzfachleute.