Die 19’010 Fans im ausverkauften Stadion erlebten bei nasskaltem Wetter einen unvergesslichen Abend. Bereits nach wenigen Sekunden wurde Alessandro Vogt verwarnt – ein Zeichen seiner Entschlossenheit, wie Trainer Enno Maassen später erklärte: «Im Abschlusstraining hat er es so richtig knallen lassen. Ich habe ihm prophezeit, dass er heute ein bis zwei Tore schiessen wird.»
Gesagt, getan: In der 10. Minute verwandelte Vogt nach Zuspiel von Lukas Görtler die erste grosse Chance zur 1:0-Führung, indem er gleich vier GC-Verteidigern Knoten in die Beine spielte. Nur fünf Minuten später wiederholte sich die Kombination – erneut legte Görtler auf, und Vogt überlupfte GC-Torhüter Hammel elegant zum 2:0. Damit setzte sich der ehemalige FCO-Spieler wieder an die Spitze der Torschützenliste.
Die St.Galler liessen in dieser Phase nicht locker. In der 29. Minute erhöhte Jozo Stanic nach einem Eckball auf 3:0, sein wuchtiger Schuss wurde noch leicht abgelenkt, wäre aber wohl auch ohne Hilfe im Netz gelandet. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt entschieden.
Nach dem Seitenwechsel schalteten die Espen etwas zurück, ohne die Kontrolle zu verlieren. Ein Lattentreffer von GC-Spieler Clemente kurz vor der Pause blieb die einzige nennenswerte Offensivaktion der Gäste. Als Mantini in der 54. Minute nach zwei Verwarnungen vom Platz musste, war die Begegnung endgültig entschieden. Trainer Maassen nutzte die Gelegenheit, um nach einer Stunde beide Stürmer sowie Captain Lukas Görtler auszuwechseln. Dieser übergab seine Captainbinde nicht einfach, sondern setzte sie dem Geburtstagskind Jordi Quintillà persönlich an den Arm – eine schöne Geste.
In der 72. Minute sorgte Carlo Boukhalfa mit einem uneigennützigen Zuspiel für das 4:0 durch Shkelqim Vladi. In der Nachspielzeit wurde Boukhalfa selbst belohnt, als ihn Malamine Efekele mustergültig bediente – das 5:0 war der Schlusspunkt unter eine begeisternde Partie, in der alle St.Galler eine herausragende Leistung zeigten.
GC-Trainer Boris Scheiblehner zeigte sich an der anschliessenden Medienkonferenz enttäuscht, nahm seine Mannschaft jedoch in Schutz: Sein Team habe in den letzten Wochen starke Leistungen gezeigt, diesmal sei der Gegner einfach zu stark gewesen – das müsse man akzeptieren.